Als in den 60ern die ersten Gastarbeiter*innen aus der Türkei nach Deutschland kamen, gab es keine Smartphones, keine Messenger, selbst Telefone waren selten und teuer. BRIEFE waren das wichtigste Mittel der Kommunikation, um den Kontakt zur Familie in der Haymat nicht zu verlieren und das Heimweh der Arbeiter*innen zu lindern.
Dann kam die KASSETTE auf den Markt, und manche fingen an, ihre Botschaft auf das Band aufzunehmen und statt geschriebener, gesprochene Briefe an die Familie zu verschicken. Der "sesli mektup" war im Grunde nichts anderes als eine heutige Sprachnachricht!
Die Familie versammelte sich dann mit Kind und Kegel vor dem Rekorder (dem "teyp"), um die geliebte Stimme des sehnlichst Vermissten zu hören und das Neueste aus der fremden Ferne zu erfahren.
Das Anwerbeabkommen Deutschlands mit der Türkei vom 30. Oktober 1961 jährt sich 2021 zum 60. Mal. Die Einwanderung von Millionen sogenannter Gastarbeiter*innen prägt Deutschland bis heute.